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“Raum-Teams” stellten Ende August 2023 Projekte für Feuerwehrhausneubau vor & Kostendämpfung per 6.9.2023

Die Planungsarbeiten für das neue Feuerwehrhaus Alkoven laufen weiterhin auf Hochtouren. Ebenso steht im September die nächste Stufe des Kostendämpfungsverfahrens durch das Land Oberösterreich am Programm. Um zu diesen Zeitpunkt den entsprechenden Ein- und Überblick zu haben, wurden den Feuerwehrmitgliedern Ende August 2023 nun auch die Ergebnisse der Raumbuch-Teams präsentiert.

Die letzten Wochen waren mehrere Teams dabei, sich den entsprechenden Räumen im neuen Feuerwehrhaus zu widmen (siehe dazu auch der Beitrag August 2023: Raumbuch-Teams investieren viel Zeit für den Alkovener Feuerwehrhaus-Neubau. Ende August wurden im nun von jedem Team die Ergebnisse zu ihren Überlegungen vorgestellt und den Anwesenden die Möglichkeit gegeben, sich noch konstruktiv einzubringen.

In einem zeitlich festgelegten Rahmen wurde beispielsweise erläutert, die die Einsatzzentrale ausgestattet sein soll bzw. welche Überlegungen man sich zu deren Einrichtung gemacht hat. Genauso galt es, die Ausstattung eines Taucher- oder Atemschutzraumes vorzustellen. Diese Präsentation erfolgte mit allen Gebäudeteilen, um sicherzugehen, dass beim Baustart alles auf Schiene ist und danach möglichst keine Änderungen mehr auftreten.

Somit kann im September 2023 zur nächsten Phase übergegangen werden und das Land Oberösterreich den nächsten Schritt des Kostendämpfungsverfahrens vornehmen.

Was leistet ihr?

Die Feuerwehrmitglieder bringen bereits jetzt sehr viel Zeit in das Bauprojekt ein. Nicht nur unter vorgehaltener Hand wurde auch seitens des Landes im Vorfeld von erwarteten 10 % Eigenleistung der Feuerwehr gesprochen. Abgesehen davon, dass weder ein Politiker für sein Gemeindeamt oder Rathaus selbst mitbauen muss oder das Kindergartenpersonal selber die Maurerkelle zu schwingen hat, ist das bei einem Neubau auch eine Frage von Gewährleistungsfragen im nachhinein. “Dann machts halt a Fest, dann habt’s eh a Geld”, ist ebenso konfus, für den Aufwand müsste man in heutiger Zeit gleich mehrere Dutzend Feste veranstalten, um einen Eigenanteil wie diesen leisten zu können. Abgesehen von den Einsätzen gilt es bei der Feuerwehr Alkoven auch aufgrund der vorgehaltenen Stützpunkte einen umfassenden Ausbildungs- und Verwaltungsbetrieb zu stemmen, so dass eine zusätzliche Mammutforderung wie diese einfach nicht mehr zu bewältigen ist. Nicht mit Freiwilligen, die keinen Cent für ihre Arbeit erhalten und bereits jetzt Tausende Stunden im Jahr leisten. Angemerkt sei jedoch, dass in dieser Beziehung mit den derzeit politischen Verantwortlichen in Alkoven ein sehr gutes Verhältnis besteht, das auch von Verständnis für unsere Seite her geprägt ist. Aber erklärend angemerkt sei die Thematik dennoch. Bundesweit poppt diese Thematik jedoch immer wieder auf.

Kostendämpfungsverhandlung per 6. September 2023

Am Mittwoch, dem 6. September 2023, war man schließlich am Land Oberösterreich in der Causa Kostendämpfung zu Gast (die Feuerwehr Alkoven war mit Kommandant Martin Burger und dem zweiten Kommandanten-Stellvertreter Gerald Zukrigl vertreten). Sehr erfreulich war hier, dass man in einem sehr gutem Klima die Anliegen der Feuerwehr erläutern konnte. Nichts desto trotz gab es erwartungsgemäß einige Punkte, die das Land kostentechnisch zu beanstanden hatte bzw. hier Einsparungspotenzial sieht, das dennoch die geplante Funktionalität des Gebäudes nicht einschränken sollte.

So wird es nun nochmals Aufgabe des Archtitekten sein, kleinere Optimierungsschritten in Hinblick auf die Baukosten durchzuführen, mit denen man in weiterer Folge die gemeinsame Basis für das Projekt “Feuerwehrhaus Alkoven” finden wird. Ebenso war es sehr erfreulich, dass man den Aufwand, den die Freiwilligen in der Feuerwehr Alkoven zu bewerkstelligen haben, durchaus sieht und die oben genannte Thematik hinsichtlich 10 % der Eigenleistung nicht im Vordergrund gestanden hat. Es wurde auch ersichtlich, welches Engagement die Feuerwehr schon jetzt in das Projekt einbringt und hier sehr viel Zeit in Kosten- und Funktionalitätsoptimerung einfließt.

Zum Thema der Kostendämpfung kommt hinzu, dass in Oberösterreich schon heuer und nächstes Jahr weitere Feuerwehrhäuser in der Dimension des Alkovener Gebäudes kommen werden. Dies war die letzten eineinhalb Jahrzehnte kaum der Fall, sodass Alkoven somit auch ausschlaggebend für weitere Projekte wird, was die Genehmigung einzelner Komponenten betrifft.

Weitere, allgemeine Infos zum Projekt “Neubau Feuerwehrhaus Alkoven”

Artikel zum Thema im Feuerwehrmagazin Brennnpunkt

Wenngleich die 10% Eigenleistung an unserem Projekt momentan nicht im Vordergrund stehen, darf zum generellen Verständnis dennoch auf einen Artikel im Feuerwehrmagazin BRENNPUNKT hingewiesen werden. In der Ausgabe 4/2023, die im August erschienen ist, befindet sich ein passender Artikel, den wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen. Er zeigt generell auf, warum die Wogen hier landesweit oft sehr in die Höhe schießen.

Von alt her eingebrachten Gepflogenheiten ist es auch heute leider noch verbreitet und vielfach sogar Pflicht, dass sich die Feuerwehr bei Beschaffungen von Fahrzeugen oder beim Bau eines neuen Feuerwehrhauses finanziell oder mit Arbeitskraft beteiligen soll.
Das stammt aus Zeiten, wo das Freizeitangebot ein anderes war, wo der berufliche Druck nicht in dem Ausmaß vorhanden war (ohne die Leistungen anderer nun schmälern zu wollen), wo die Zeit einfach nicht ganz so kurz- und schnelllebig war und das Kommunikations- und Informationspotenzial nicht diese Dimension hatte wie heute. Auch die Menschen und ihre Gepflogenheiten haben sich in den letzten Jahrzehnten markant geändert. Galt man vor 20 Jahren noch als Vorzeigemitarbeiter, weil man einer Firma 20 oder 30 Jahre und mehr die Treue gehalten hat, sprechen heute viele von Verschlossenheit oder „Sitzenbleibern“, wechselt man nicht gelegentlich einmal seinen Arbeitgeber. Ob das nun gut oder schlecht ist, soll und muss jeder für sich selber beurteilen.

Auch Vorschriften ändern sich

Sogar Gesetze und Vorschriften werden alle paar Jahre angepasst, novelliert, wie man so schön sagt. Auch das Feuerwehrgesetz und die diversen damit verbundenen Verordnungen, Regelungen und Vorschriften werden in kleineren und größeren Abständen den aktuellen Bedingungen angepasst.

Eingebranntes bleibt?

Ein Satz bzw. eine damit verbundene Gepflogenheit hingegen hat sich vielerorts eingebrannt und ist nicht aus den Köpfen zu bringen: «Wos zoid‘s ihr dazu bzw. was trägt ihr dazu bei, wenn wir euch das Fahrzeug kaufen?» oder «Welche Arbeitsleistung bzw. welchen Beitrag zahlt ihr denn zum neuen Feuerwehrhaus dazu?»
Wohlgemerkt, es kauft kaum eine Gemeinde ein Tanklöschfahrzeug, weil sie der Feuerwehr eine Freude bereiten möchte. Nein, sie beschafft es, weil sie vom Gesetzgeber dazu veranlasst ist, das Gerät für den Brand- und Katastrophenschutz vorzuhalten. Die Feuerwehr erhält in der Folge ein Gerät bzw. Fahrzeug, mit dem sie dann in der Lage ist, die Aufgaben auch durchzuführen. Gegen eine Zuzahlung für ein mehr an Ausrüstung oder Leistung soll auch legitim sein, die Feuerwehr ist kein Sparverein. Aber die Forderung muss auch realistisch sein – und umsetzbar.

Tausende Arbeitsstunden und Kommunikationszentren

2.000, 5.000, 10.000, 20.000 Arbeitsstunden und mehr werden in einer freiwilligen Feuerwehr (je nach Größe und Aufgabenbereich) heute geleistet. Jahr für Jahr. Zum Nulltarif für die Gemeinde, was Personalkosten betrifft, die – allgemein bekannt – den größten Brocken ausmachen würden. Neben dem Brand- und Katastrophenschutz-Aufgaben sehen viele Gemeinden heute ihre Feuerwehren auch schon als gesellschaftliche Kommunikationszentren, die in kleineren Dörfern und Orten noch übrig sind, nachdem der kleine Markt wegen Konkurrenzdruck geschlossen hat, das Gasthaus seinen Betrieb eingestellt und die Feuerwehr, weil sie kirchliche Veranstaltungen bereichert, Brauchtümer wie Maibaumfest, Weihnachtsmarkt etc. aufrecht erhält die letzte Institution ist, die das gesellschaftliche Leben aufrecht erhält. Bei aller Euphorie ist das aber auch keine Aufgabe mehr, die zum einen direkte Verpflichtung ist und zum anderen auch nicht mehr für alle einfach zu stemmen ist.

Veränderte Interessen und Bereitschaften

Die Interessen haben sich vielfach verändert. Ist man bereits – so wie meine Wenigkeit – zwei Jahrzehnte bei der Feuerwehr mit dabei und verfolgt die Entwicklung, werden häufig mentale Unterschiede von damals zu heute schon deutlich. Einmal das Maifest ausgetragen, das Bezirks-Jugendlager organisiert oder sich am Weihnachtsmarkt beteiligen wird als akzeptabel angesehen. Überwiegend. Konfrontiert man dann die jüngeren Feuerwehrleute – und nicht nur die – mit der Aufforderung, man müsse nun für die Beschaffung eines Fahrzeuges oder der Beteiligung für ein neues Feuerwehrhaus vielleicht zusätzliche Veranstaltungen ins Leben rufen (was wiederum auch das Gewerbe ins Spiel bringt) oder selbst mitbauen soll (wo gleichzeitig das Mithelfen bei Bekannten beim Hausbau schon fast verboten ist und heute mehr denn je auch eine Gewährleistungsfrage darstellt, ist mit dem Verständnis der Zenit erreicht. «Politiker erhalten Gehalt oder Sitzungsgelder und bauen dennoch ihr Haus auch nicht selber oder helfen nicht mit» ist eine der Antworten, die daraufhin noch die harmlosere ist.
Das Verständnis zum Verdonnern zu Eigenleistungen abseits des eigentlichen Feuerwehrdienstes ist bei Weitem nicht mehr in der Masse vorhanden – ebenso wie die Bereitschaft, wertvolle Freizeit dafür in Anspruch zu nehmen – zusätzlich zu dem ohnehin oft schon großen Kontingent, das für den Alltag erforderlich ist und bei entsprechender Ausbildung und / oder Ausrüstung kein Klax mehr ist. Und dann mehr oder weniger die jeweilige Feuerwehr unter Druck setzen, sich noch weiter zu engagieren, geht dort und da bereits über die Grenzen hinaus. Die Zeiträume, wie lange heute oft Funktionen ausgeübt werden, sind nur einer dieser diese These bestätigende Faktoren.

Von nichts kommt natürlich nichts

Natürlich hat das Ganze auch seine Quelle. Von nichts kommt bekanntlich nichts. Gab es doch auch schon Feuerwehren, die aufgrund gut funktionierender Veranstaltungen enorm gefüllte Kassen nachweisen konnten und ihrer eigenen Gemeinde sogar einen „Kredit“ gaben. Die Seite der Ausgabe war aufgrund eines kleineren Fuhrparks wiederum ebenso kleiner und das Guthaben erfreute sich guten Wachstums. In anderen Fällen musste die Gemeinde tief in die Tasche greifen, während die Feuerwehrkasse nach wie vor prall gefüllt war. Dass dabei dann von der öffentlichen Hand die Gedanken nahe liegen, viele Feuerwehren hätten diesen finanziellen Überbestand, ist im Ansatz dann auch nicht zu verübeln. Die Hochglanzzeiten der Feste sind jedoch inzwischen auch vorbei, nicht nur wegen der oft sehr hohen Auflagen. Abgesehen davon ist es untragbar, einzelne Erfahrungen auf das gesamte System umzumünzen.

10 % sind „nicht“ 10 %

Hinzukommt auch die Dimension der Forderungen „von oben“. Muss ich als Feuerwehren 10 % zu einem 100.000 Euro Projekt oder 10 % zu einem 5.000.000,- Projekt zusteuern? Hier wird gerne von oben absolut kein Unterschied gemacht, wenngleich darin jedoch mehr als nur ein Kleiner im Ergebnis liegt. In einem anderen Fall wiederum hieß es kürzlich in einer Gemeinde in Oberösterreich, die Normkosten des neuen Tanklöschfahrzeugs sind von der Feuerwehr zu tragen …

Aber auch Feuerwehr muss leisten

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht – so heißt es in einem Sprichwort. Veränderte Zeiten bedürfen dahingehend genauso einer Veränderung, wenngleich diese wegen des finanziellen Mehraufwandes nicht gerne gesehen werden. Aber bei all den Forderungen sollte man nicht aus den Augen verlieren, was die Tausenden an Feuerwehrleuten jedes Jahr aufs Neue leisten. Quer durch das Land, ob kleine oder größere Feuerwehr. Der Kommentar soll auf keinen Fall den Eindruck erwecken, die Feuerwehren würden erwarten, bedingungslos Finanzmittel einfordern zu können, das auf keinen Fall. Die vielerorts mageren Gemeindefinanzen, verbunden mit hohen Abgaben im Sozialbereich sowie die aufgrund der Teuerungen wohl auch noch sinkende Wirtschaft werden die Budgetsituation in den nächsten Jahren garantiert nicht in eine Hochblüte führen. In irgendeiner Weise wird die Feuerwehr auch künftig hin ihre Leistungen – in welcher Form auch immer – mit einbringen müssen. Mit dem Hammer auf den Tisch zu hauen und dann aber auf Biegen und Brechen eine Vorgabe zu machen, wird niemandem helfen. Nicht der öffentlichen Hand und schon gar nicht der Feuerwehr. Der Weg wird, wenn er fruchtbar sein soll, dann mitsammen zu bestreiten sein mit all den Möglichkeiten, die jede Seite auch imstande ist, zu erfüllen.

Weitere, allgemeine Infos zum Projekt “Neubau Feuerwehrhaus Alkoven”

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