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Hochwasser 2013 in Alkoven → Die Detail-Nachlese

11 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 stand Alkoven Anfang Juni 2013 neuerlich ganz im Zeichen eines Hochwassers. Pegel wie im Jahr 2002 wurden nicht nur prognostiziert, sondern auch noch überschritten. Die Fluten erreichten sogar den Gemeindeplatz von Alkoven. Eine Herausforderung für die Feuerwehr und die weiteren Einsatzorganisationen. 

Von Hermann Kollinger

 Lang anhaltende und immer wiederkehrende Regenfälle sorgten Ende Mai bzw. Anfang Juni immer wieder für lokale Überflutungen, von denen aber das Gemeindegebiet Alkoven verschont worden ist. Umso überraschender nahm dann das Hochwasser in Alkoven für die Einsatzkräfte der Feuerwehr seinen Anfang. Es ist Sonntag, der 2. Juni 2012, ca. 06.30 Uhr. Feuerwehrkommandant Markus Wieshofer erhält einen Anruf, dass es vorliegenden Informationen zufolge entlang der Donau zu einem markanten Donauhochwasser kommen wird. Er empfiehlt somit auch Wieshofer, den Stab für die technische Einsatzleitung in der Feuerwehr Alkoven aufzubauen. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Einsatzleitung für Großschadensereignisse. Die Warnung ernst nehmend, startet Wieshofer somit seinen Rundruf an die Stabsmitglieder. Es ist ca. 06.45 Uhr. Beim Autor dieses Beitrages läutet – natürlich noch im Bett liegend – das Handy. „Du, wir richten ab 07.30 Uhr im Feuerwehrhaus den Einsatzstab ein. Schau, dass du um die Zeit da bist“. „Äh, wie bitte? Wir haben doch kein Hochwasser“, so die Antwort. „Und so tragisch wird’s doch auch nicht werden können, wenn wir bislang noch nicht einen Hochwassereinsatz zu verzeichnen hatten, dass wir gleich einen Stab brauchen…“. „Komm‘ einfach, du wirst schon sehen …“ – genauso und ähnlich stellte sich die Ausgangssituation für die Stabsmitglieder dar.

Stabsarbeit und beginnende Informationspolitik

Um die vereinbarte Zeit treffen alle eingeteilten Funktionäre im Feuerwehrhaus ein. Eine erste Lagebesprechung klärt über die vorliegenden Informationen auf. Der hydrografische Dienst des Landes Oberösterreich schickt inzwischen kontinuierlich seine Prognosen aus und kündigt für die Donau in Linz, die für Alkoven die maßgebliche Messstelle darstellt, erst einmal einen Pegelstand von 8,50 m an. Von den tatsächlichen 9,20 m, die schließlich erreicht werden sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede. Dementsprechend waren die Planungen und Weitergaben von Informationen schwierig, da sich die Prognosen über den Tag hinweg mehrfach änderten. Erste Vorbereitungen werden getroffen, um die Bevölkerung über die Gemeinde zu informieren, dass es am Nachmittag bzw. am Montag zu einem Donauhochwasser kommen wird. Obwohl Sonntag war, sind innerhalb kürzester Zeit die Mitarbeiterinnen des Gemeindeamts zugegen, um die Einwohner des betroffenen Gebietes zu verständigen. Eine gar nicht leichte Aufgabe, da von vielen keine aktuelle Telefonnummer bekannt ist und viele trotz Recherchen nicht erreicht werden konnten. Hierzu sei hingewiesen, dass es bezüglich Warnung keine Verpflichtung der Einsatzkräfte gibt. Dies stellt ein Service dar, das die Eigenverantwortung der Bewohner nicht ersetzen kann. Ebenso werden – gemäß den Erfahrungen aus dem Jahr 2002 – die Maßnahmen für die Anlieferung von Sand bzw. die Sandsackfüllungen beim Bauhof organisiert. Ebenso werden die nach dem Hochwasser 2002 akribisch geführten Aufzeichnungen (Einteilung von Einsatzabschnitten, kritische Straßenabschnitte mit den Pegelständen, ab denen sie nicht mehr passierbar sind etc.) ausgegraben und im Prinzip wieder 1:1 aktiviert – wenn die Wasserführung aufgrund des reinen Donauhochwassers in diesem Jahr etwas anderes liegen sollte als 2002.
Ebenso wird entschieden, was sich in den nächsten Tagen als ausgezeichnete Informationsquelle für die Alkovener herausstellen sollte, die Internetseite der FF Alkoven als auch die Fanseite auf Facebook nicht wie sonst üblich, mit feuerwehrarbeitstechnischen Informationen, sondern mit wichtigen Infos für die Bevölkerung zu füttern. Dies beinhaltet vor allem die der Feuerwehr übermittelten Pegelstandsprognosen, Verhaltenshinweise, Sonderöffnungszeiten von Betrieben oder Geschäften usw. Diese Informationspolitik machte sich im Laufe der Tage immens bezahlt und sollte auch nach dem Hochwasser noch für viel Lob an die Feuerwehr sorgen.


Erste Alarmmeldungen

Im Laufe des Vormittages treffen nach und nach erste Alarmmeldungen in der Feuerwehrzentrale im Feuerwehrhaus ein. Diese wurde inzwischen mit drei Personen besetzt bzw. auch die Notrufnummer 122 des gesamten Vorwahlbereiches 07274 ins Feuerwehrhaus umgeleitet. Die ersten Meldungen betreffen vorwiegend überflutete Straßenbereiche. Ebenso beginnt der Innbach in Gstocket bereits mit größerer Geschwindigkeit entgegen der sonst üblichen Richtung zu fließen, wobei sich dieses Schauspiel mehrmals ändert. Das macht es auch „erfahrenen Hochwasseropfern“ sehr schwer, die Lage zu bewerten und die Warnungen der Feuerwehr umzusetzen. Per Personenrufempfänger werden die ersten Feuerwehrleute alarmiert, nach und nach kommen weitere aus eigener Initiative hinzu. Der Mannschaftsstand im Feuerwehrhaus wächst somit nach und nach an und die Vorbereitungen für ein größeres Hochwasser nehmen immer konkretere Formen an. Im Bauhof Alkoven laufen die Sandsackfüllungen nach und nach an. Anfang nur spärlich, aber in weiterer Folge umso intensiver wird auch von potenziell Betroffenen die Warnung der Feuerwehr ernst genommen, dass ein Hochwasser auf Alkoven zukommen wird. Nahezu rascher, als Sand nachgeliefert werden kann, werden die mit Unterstützung der FF Axberg gefüllten Sandsäcke nach und nach abgeholt. Die aus Linz beigestellte Sandsackfüllmaschine wird nach einiger Zeit wieder außer Dienst genommen, da man anhand der zusätzlichen freiwilligen Helfer aus der Bevölkerung mit dem Befüllen auf manuelle Art und Weise rascher vorankommt als mit der maschinellen Unterstützung. Nach und nach werden zunehmend mehr Überflutungen registriert. Die Pegel erhöhen sich langsam, dafür jedoch kontinuierlich. Die Warnung der betroffenen Bevölkerung in den Ortschaften Aham, Gstocket und Bergham ist in der Zwischenzeit per Lautsprecher vom Kommandofahrzeug unterstützt worden, um dem Ernst der Lage entsprechend Nachdruck zu verleihen.

Umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen

Aufgrund der laufend aktualisierten Pegelprognosen werden sich mehr und mehr Einwohner in den kritischen Zonen darüber klar, dass die Flut tatsächlich kommen und mindestens den Stand von 2002 erreichen wird. So starten im Laufe des Nachmittages viele Evakuierungsmaßnahmen. Vielfach wird auf den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis zurückgegriffen, in anderen Fällen wiederum unterstützen die Alkovener Feuerwehren das Ausräumen von Kellergeschoßen und Wohnhäusern. Nicht selten gilt es im Zuge dieser Maßnahmen auch, logistische Probleme rasch zu bewerkstelligen – beispielsweise wohin mit Tonnen von Pellets, damit sie jedoch nach dem Hochwasser auch wieder eingefüllt werden. Auch die Evakuierung des gesamten Fkk-Geländes wird angeordnet, wobei als Verkehrsweg nur mehr der Donaudamm möglich ist. Der Arbeitersamariterbund Alkoven übernimmt die Evakuierung bettlägriger bzw. nicht gehfähiger Menschen und richtet in der Neuen Mittelschule (Turnsaal) eine Notschlafstelle ein.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit werden die Arbeiten fortgesetzt bzw. bis dorthin 6.000 Sandsäcke ausgegeben und dafür 120 Tonnen Sand verschaufelt. Mit FF Alkoven, FF Polsing, FF Axberg und Samariterbund Alkoven waren am 2. Juni etwa 120 Kräfte eingesetzt. Über die Nachtstunden hindurch bleibt die Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus fix besetzt und eine Notmannschaft schläft auf Feldbetten im Feuerwehrhaus, um für kleinere Anlässe während der Nacht nicht wiederum die gesamte Mannschaft alarmieren zu müssen. Diese sollte ihre Kräfte für den nächsten Tag bzw. die folgenden Tage schonen können. Diese Maßnahmen bewährt sich auch, denn die Nachtmannschaft übernimmt einen überörtlichen Einsatz mit dem Kran- und den Lastfahrzeug in Haibach ob der Donau bzw. muss zwei Spaziergänger retten, die beim Wasser schauen von der Flut „überrascht“ und eingeschlossen worden sind.


Objekte nicht mehr erreichbar

In den Morgenstunden des Montag, 3. Juni 2013, war das Aschach-Innbach-Gerinne bereits so weit über die Ufer getreten, dass mehrere Gebäude auf dem Straßenweg nicht mehr erreicht werden können. Die Situation verschärft sich im Laufe des Tages jedoch zunehmend. Mehr und mehr Evakuierungen werden erforderlich. Sie sollen bis zum Zenit der Katastrophe 165 Personen und an die vier Dutzend Tiere erreichen. Die Maßnahmen werden primär mit den Zillen durchgeführt. Arbeitsboot, Schlauchboot und Rettungsboot kommen für diese Arbeiten nicht wirklich in Frage. Zu hoch ist die Gefahr, an Zäunen, Mauern, Verkehrsschildern etc. hängen zu bleiben oder die Schrauben zu beschädigen. Sie werden für absolute Notfälle vorgehalten. Einer dieser Vorfälle ist eine Hilfeleistung in einer Nachbargemeinde. Dort werden Feuerwehrleute in starker Strömung mit deren Boot erfasst und gegen ein Brückengeländer gedrückt. Höhenretter und Taucher der FF Alkoven rücken am Vormittag aus, um die Kameraden in einer spektakulären Aktion zu retten. Zu diesem Zweck kommen die Kenntnisse von Tauchern und Höhenrettern hervorragend zu tragen. Eine Seilkonstruktion muss in der starken Strömung errichtet werden, an der sich im Anschluss Taucher – bis zum Hals im der Flut stehend – langsam vorhanteln und die gefährdeten Kameraden retten können. Wie bereits am Vortag werden die Evakuierungsmaßnahmen fortgesetzt. In regelmäßigen Abständen spricht sich der Stab im Feuerwehrhaus ab. Auch die Einsatzzentrale läuft weiterhin auf Hochbetrieb, Funk und Telefon sind im Dauerbetrieb aktiv. Die Bevölkerung nimmt das Angebot der Feuerwehr sich auf der regulären Telefonnummer 6210 auf den aktuellen Stand der Lage bringen zu lassen, sehr umfassend an. Ebenso weist die Feuerwehr darauf hin, dass in der Dunkelheit keine regulären Evakuierungen bzw. Zillentransporte durchgeführt werden. Sie sind für die Mannschaften zu gefährlich. Trotz dieser Hinweise lässt es sich auch dieses Mal nicht vermeiden, dass vereinzelt Betroffene Hilfe ablehnen und diese dann nach Ausfall des Stroms und Einbruch der Dunkelheit dann doch in Anspruch nehmen wollen. Die Pegel sind weiterhin am Steigen. Bis zum Nachmittag erreichen sie bereits die Hinterseite des Gemeindeamtes. Der Wasserstand ist inzwischen höher als jener von 2002. Landwirte mit Traktoren, aber auch Privatpersonen unterstützen die Vorsorgemaßnahmen, die inzwischen sogar Geschäfte am Gemeindeplatz oder auch den Kindergarten betreffen, mehr und mehr.
Am späteren Nachmittag entsteht der Eindruck, dass das Wasser nach und nach zur Ruhe kommt und sich der Wasserstand so einpendeln wird. Es bleibt jedoch beim Eindruck, denn noch niemand weiß oder rechnet damit, dass es bis zum Dienstag nochmals einen kräftigen Schub nach oben geben würde. Und so verkündet der hydrografische Dienst und somit per 20.20 Uhr auch die Feuerwehr auf der Webseite eine Pegelberuhigung während der Nacht …
Entsprechend verläuft auch der Nachtdienst der eingesetzten Mannschaft, die einerseits noch Sandsäcke ausbringt und andererseits mit der Zille unterwegs ist, um letzte Arbeits- und Betreuungsdienste zu leisten. Somit hat sich die Bereitschaft ein weiteres Mal ausgezahlt. Die Nachtmannschaft wird für den Vormittag außer Dienst gestellt, da ein derartiger Einsatz ohne entsprechende Pausen einfach ein zu hohes Risiko birgt.


Gemeindeplatz überflutet

In den Morgenstunden des 4. Juni, es ist Dienstag, ist die Überraschung auch für viele Einsatzkräfte groß. Die Pegel sind neuerlich deutlich gestiegen und somit knapp einen Meter höher als 2002. Der Gemeindeplatz ist überschwemmt und der „Zillenhafen“ wird beim Gasthaus Schrot in der Alten Hauptstraße eingerichtet. Ein Platz, den die wenigsten noch einmal für möglich gehalten haben. Zahlreiche weitere Evakuierungen werden ab den frühen Morgenstunden notwendig, vor allem aus jenen Zonen in der Nähe des Gemeindeamtes Alkoven, die 2002 nicht derart massiv betroffen waren. Dort werden die Betroffenen massiv überrascht. Kaum jemand hat hier ausreichende Räumungsarbeiten durchgeführt, da man der Überzeugung war, nach wie vor ausreichend Reserven zum Jahr 2002 zu haben. Die Pegel stiegen dann jedoch überraschend hoch. Dies hatte somit auch Probleme zur Folge, die in anderen Regionen nach 2002 nicht mehr in dem Ausmaß festzustellen waren: Aufgeschwemmte Heizöltanks. Diese Problemstellungen können jedoch sowieso erst nach dem Rückgang der Wassermassen abgearbeitet werden. Jeder eingehende Einsatzauftrag wird weiterhin in der Zentrale des Alkovener Feuerwehrhauses erfasst und an die einzelnen Abschnitts-Einsatzleiter weitergegeben, welche dann die direkt unterstehenden Helfer koordinieren. Erste auswärtige Feuerwehrhelfer treffen in Alkoven ein und unterstützen die Personen- und Tierrettungen per Zille. Ein kraftraubendes Unterfangen, bedarf es doch für manche Fahrten einer halben Stunde pro Strecke …  Ebenso gelingt es der einen oder anderen Zillenbesatzung, größere und kleinere Rehe aus den Fluten zu retten und so zumindest einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, die Todesquote in der Tierwelt minimal zu drosseln. Diese Tiere werden von einem Jäger abgeholt, in einem Gehege vorrübergehend beheimatet und nach dem Hochwasser wieder im Augebiet freigelassen. Inzwischen ist rund ein Drittel des Gemeindegebietes überflutet, endlich pendelt sich der Wasserstand jedoch ein. Der ganze Tag ist hauptsächlich von Evakuierungs- und Versorgungsfahrten geprägt.
Während den Nachtstunden wiederholt sich die Vorgehensweise. Der Hauptteil der Mannschaft ruht sich zuhause aus, eine Notschicht schläft wiederum im Feuerwehrhaus. Auch der Betrieb in der Zentrale wird für Anliegen der Bevölkerung weitergeführt.


Das Wasser zieht sich zurück

Den Erfahrungswerten zufolge bleibt das Hochwasser rund einen Tag präsent, bevor es sich nach und nach wieder zurückzieht. So geschehen auch dieses Mal. Am Morgen des 5. Juni sind bereits deutlich niedrigere Wasserstände zu  verzeichnen. Die Einsatzkräfte werden in vier Abschnitte aufgeteilt – schlussendlich werden es mit dem Fkk-Gelände fünf sein. Einer dieser Abschnitte ist derzeit nur per Zille erreichbar, die restlichen Abschnitte werden durch Einsatzkräfte der Feuerwehr, unter anderem den angerückten FuB-Einheiten aus dem Bezirk Wels-Land, versorgt. Die Aufräumarbeiten werden durch sechzehn Fuhrwerke der Alkovener Landwirte, dem Arbeiter Samariterbund und zwanzig Mann des Österreichischen Bundesheers tatkräftig unterstützt. An diesem Tag stehen im Gemeindegebiet an die 200 Helfer im Einsatz. Obwohl in Bayern nach wie vor steigende Donaupegel gemeldet werden, wirken sich diese auf die Donau in Österreich nicht mehr so drastisch aus und der Wasserstand geht weiterhin zurück, am Abend um rund fünf Zentimeter pro Stunde.


350 Personen im Hilfseinsatz

Der Rübenplatz in Emling dient am Morgen des Donnerstag, 6. Juni 2013 als Sammelplatz der FuB-Züge aus dem Bezirk Wels-Land. Hierbei handelt es sich um Sonderzüge von Feuerwehren, die für überörtliche Hilfe vorgesehen sind und in allen Bezirken Oberösterreichs existieren. Feuerwehren aus nicht betroffenen Gebieten werden dazu herangezogen. In Alkoven sind heute vier dieser Züge eingesetzt und kommen in den vier erstellten Abschnitten zum Einsatz. Weitere Verstärkung kommt vom Maschinenring und dem Bundesheer, so dass heute ein von der Feuerwehr koordiniertes Helferkontingent von rund 350 Personen im Einsatz steht. Am Tag 5 der Flut 2013 in Alkoven werden die Aufräumarbeiten im großen Stil in Angriff genommen, da die meisten Straßen in Gstocket wieder passierbar sind. Viele organisatorische Entscheidungen sind zusätzliche Aufgaben der Einsatz- und Abschnittsleiter. Viele Kräfte stehen mit mehr oder weniger langen nächtlichen Ruhepausen inzwischen durchgehend seit Sonntag im Einsatz. Nicht zu vergessen die zahlreichen Landwirte, die mit Gerätschaften und Traktoren aushelfen und der Samariterbund Alkoven, der weiterhin für die Versorgung der Kräfte arbeitet!  Die Einsatzkräfte melden aus mehreren Abschnitten im Bereich Gstocket, dass sehr viele Autolenker ihre Fahrzeuge auf der Straße abstellen und diese stehen lassen. Die schweren Einsatzfahrzeuge sowie die Traktoren werden dadurch massiv behindert, da die Straßenbankette nicht befahrbar sind! Immer wieder wird eindringlich ersucht, die schmalen Straßen freizuhalten und sich an die Absperrungen zu halten! Auch zivile Helfer werden gebeten, ihre Fahrzeuge so abzustellen, dass die Verkehrswege frei bleiben. Teilweise muss die Polizei diese Maßnahmen überwachen, um die Arbeiten weiterhin aufrechterhalten zu können. Aus verschiedenen Quellen entstehen interessanterweise Gerüchte, dass eine neuerliche Überflutung droht. Über die Internetseite und Facebook wird dies seitens der Feuerwehr entkräftet, da keinerlei derartige Informationen, nicht einmal im Ansatz, vorliegen.
Der 7. Juni ist im Grunde die Wiederholung vom Vortag. Auf Hochtouren laufen die Aufräumarbeiten weiter. Auspumparbeiten von Keller sind jedoch weiterhin aufgrund des hohen Grundwasserspiegels nicht zielführend. Diese werden erst Anfang Juli in Angriff genommen werden können. Am Samstag, dem 8. Juni, konzentrieren sich die Aufräumarbeiten fast nur mehr auf das Fkk-Gelände. Alle anderen Schadensstellen sind entweder bereits aufgearbeitet oder werden von Freunden, Bekannten und Verwandten der Betroffenen unterstützt, so dass ein „offizieller Einsatz“ dort nicht mehr notwendig ist. Die Anzahl der Kräfte ist an diesem Tag bereits stark zurückgefahren worden. Und entgegen aller Erwartungen kann diese am Sonntag, dem 9. Juni, also eine Woche nach Beginn des Einsatzes, auf Null heruntergefahren und der offizielle Hochwassereinsatz beendet werden. Lange währte die Einsatzpause jedoch nicht. Denn am Abend dieses Sonntags müssen die Feuerwehrleute am Abend neuerlich ausrücken, um einige Unwettereinsätze abzuarbeiten. Gleiches Spiel stand dann am Montagvormittag am Programm …


Über 740 Meldungen

In der Einsatzzentrale, in der aufgrund der guten Besetzung alle Meldungen registriert worden sind, wurden nicht weniger als 740 Einsatzaufträge aufgenommen und disponiert. Nach einer außergewöhnlich ruhigen Einsatzzeit vor dem Hochwasser waren ausgerechnet in dieser Woche zudem dann auch noch weitere Einsätze des regulären Feuerwehrgeschäftes (Person im Lift, Fahrzeugbergungen etc.) abzuarbeiten. In der Hochwasserwoche waren 165 Personen zu evakuieren und mehr als 40 Tiere zu retten. Im 14 km² umfassenden Hochwassergebiet waren laut Information der Gemeinde rund 120 Einfamilienhäuser betroffen, zusätzlich an die 200 Wohneinheiten im Fkk-Gelände in Gstocket …

Resümee des Samariterbundes Alkoven

Hier fasst der Arbeitersamariterbund Alkoven den Hochwassereinsatz zusammen. Link zum Bericht!

Hochwasser-Filmrückblick

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