Jahresberichte FF AlkovenNews-Mix

Resümee des Alkovener Kommandanten für 2019

Am 6. Jänner 2020 ging bei der Feuerwehr Alkoven im Kultursaal im Schloss Hartheim die Jahresvollversammlung über die Bühne. Auch der Feuerwehrkommandant zog seine Bilanz.

Er fasst das Jahr 2019 zusammen.

Ein weiteres Jahr ist nunmehr Geschichte. Zeit, einige Blicke auf das letzte Jahr zu werfen, aber durchaus auch das eine oder andere aufzuzeigen, was uns generell als Organisation Feuerwehr beschäftigt. Meist zwar hinter den Kulissen, dennoch aber nicht weniger wichtig.
Die Lebensqualität in Alkoven steigt ebenso wie ihre Einwohner – zum letzten Stichtag per 31. Oktober 2018 waren es 6.104 Hauptwohnsitze. Das Gemeindefeuerwehrwesen ist mit den Feuerwehren Alkoven und Polsing für die Anforderungen, die sich daraus ergeben, gerüstet. Im Jahr 2019 konnten von der FF Alkoven 161 Einsätze abgehandelt werden – zwar zahlentechnisch die letzten 12 Monate einmal weniger als in vielen Vergleichsjahren zuvor, was jedich nicht bedeutet, dass das Wissen und Können unsere Mitglieder nicht immer wieder gefragt worden wäre.

■ Die Teleskopmastbühne – Ende einer langen Reise

Nach vielen Monaten der Diskussion sowie einer Außerdienststellung über einen Zeitraum von fast sieben Monaten konnten wir die schwierige Thematik über das große Service an der Teleskopmastbühne bzw. erforderliche Reparaturarbeiten endlich abschließen und das Hubrettungsgerät Ende Mai wieder in den Dienst stellen. Aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen von Bürgermeister Gabriel Schuhmann, Landes-Feuerwehrinspektor Ing. Karl Kraml sowie Vertretern der Feuerwehr Alkoven ist es gelungen, eine kostentechnisch tragbare Lösung zu finden. Details dazu finden Sie in einem eigenen Beitrag im hinteren Teil dieses Jahresberichtes.
Im Februar 2020 wird das Fahrzeug nochmals für kurze Zeit, geplant sind einige Tage, in die Werkstatt kommen. Dabei werden die Energie- und Hydraulikleitungen des Oberwagens ausgetauscht. Da hier größere Kosten als anfangs geplant entstehen werden, war es notwendig, diese für das Buget 2020 ins Programm zu nehmen.

Feuerwehrkommandant Markus Unter

■ Gefährliches Spiel der DIREKTION „INNERES UND KOMMUNLAES“ (IKD)

Die Direktion „Inneres und Kommunales“, kurz IKD bezeichnet, des Landes Oberösterreich ist unter anderem für Kostendämpfungsverfahren bei neuen Feuerwehrhäusern, Digitalfunk, Gemeinden, Katastrophenschutz etc. zuständig.
Die FF Alkoven war, wie viele andere Feuerwehren auch, im Jänner über drei Tage lang beim Schneedruck in Rosenau am Hengstpass im überörtlichen Katastropenschutz-Einsatz tätig. Bei Katastropheneinsätzen dieser Art ist es in Oberösterreich üblich und auch im Feuerwehrgesetz verankert, dass für entstandene Schäden an Geräten und / oder Fahrzeugen entsprechend finanzieller Ersatz geleistet wird. Oberösterreichweit wurden an die 70.000,- an Schäden gemeldet bzw. eingereicht. Im Anschluss daran wurde von der IKD der Status der „Katastrophe“ aberkannt und eine Zahlung verweigert. Ähnliche Beispiele sieht man derzeit ja auch beim Bund nach dem Waldbrand in Hallstatt, bei dem gesetzlich der Kostenersatz zwar vorgesehen ist, der Bund sich jedoch weigert, Mannschaftskosten zu begleichen bzw. dies in einem weiterern Fall anderswo erst nach einem Gerichtsurteil geschehen ist.
Aber zurück zur IKD – erst nach längerem Hin- und Her erfolgte gegen Jahresende die Freigabe des Kostenersatzes!
Wie geht es hier weiter, wenn unsere beiden Feuerwehren über die sogenannten F-KAT Züge überörtlich in den Einsatz gehen und mögliche Kostenersatzansprüche nicht mehr beglichen werden? Die Zusatzkosten im örtliche Budget sind wohl weder der Gemeinde noch der Bevölkerung gegenüber vertretbar. Nur: Nehmen wir uns aus den F-KAT-Zügen heraus, braucht man in weiterer Folge auch nicht mehr auf Hilfe von auswärts hoffen, wie es bei den beiden letzten Hochwässern 2002 und 2013 im großen Stil der Fall gewesen ist. Hier sollte man vielleicht nicht unbedingt mit dem Feuer spielen oder wegen vergleichsweise banalen Kosten an der Motivation der Feuerwehrleute kratzen.

Video-Jahresrückblick der Feuerwehr Alkoven auf 2019.

■ Digitalfunk und Mehrkosten

Viele habe sich vermutlich bereits gefragt, wozu der neue Funkmast beim Bauhof dienlich ist. Dieser ist für das neue Digitalfunksystem der Einsatzorganisationen (also nicht nur Feuerwehr!) errichtet worden und wird 2020 in Betrieb gehen. Anfangs wurden vom Land Oberösterreich ledliglich drei Handfunkgeräte – egal wie welche Feuerwehr auch ausgestattet ist – zugesichert bzw. deren Finanzierung übernommen. Aufgrund des Drucks aller Feuerwehren und wohl auch Gemeinden wird nun die Gesamtausrüstung – ohne Zubehör und Einbau – vom Land Oö finanziert. Innerhalb der Gemeinde Alkoven sind dies für die FF Alkoven zehn Einbau- und 15 Handfunksprechgeräte. Leider bleiben für Zubehör, Einbau sowie Funkmasten an den Feuerwehrhäusern etwa 10.000 Euro für die Gemeinde zu stemmen übrig. Hier sei erwähnt, dass die Thematik Digitalfunk eine Entscheidung des Landes ist und keine Feuerwehr-“Sonderwunschliste“ darstellt.

■ Budget der Feuerwehr Alkoven

Das Thema der Neuaufstellung des Budgets für die beiden Alkovener Feuerwehren ging des längeren durch die politischen Gremien – und wohl darüber hinaus. Wesentlich zu erwähnen ist, dass es hierbei nie um mehr Geld gegangen ist, sondern um die Niederschrift der „Spielregeln“ bei nicht vorhersehbaren Ereignissen oder Schäden (höhere Gewalt). Den Durchbruch verschaffte schlussendlich eine gegen Ende des Jahres ausgetragene Sitzung, an der neben den beiden Alkovener Feuerwehren, der Bürgermeister, der Amtsleiter und die Buchaltung der Gemeinde vertreten waren. Es konnte nunmehr eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden werden, die im Jänner 2020 noch vom Gemeinderat beschlossen werden muss. Aufgrund der fundierten Ausgangsbasis darf ich jedoch im Sinne unserer beiden Feuerwehren von einem positiven Beschluss ausgehen.

Das 44-seitige PDF-Dokument steht zum Download bereit.

■ Kommando-Arbeit im Hintergrund

Gegen Ende meines Beitrages ist es mir ein wichtiges Anliegen, auch meinen Mitgliedern des Feuerwehrkommandos meinen Dank und meine Anerkennung für diese Mehrleistung auszusprechen. Neben den „Alltagsjobs“ der von ihnen erledigt wird, gilt es doch auch mehr zu bedenken. So ist die Entwicklung des Feuerwehrwesens zwangsweise eng mit jener der Gesellschaft und den daraus resultierenden Änderungen verknüpft – auch in Alkoven. Themen wie Digitalisierung, Neubau eines Seniorenheimes 2020 und Ausbau des Gewerbegebietes bis hin zum Wachstum im Bereich Straßham sowie die rasch zunehmende Bevölkerung machen es notwendig, infrastrukturelle Einrichtungen im Bereich der öffentlichen Ordnung und Sicherheit (Feuerwehr) weitgehend zu betrachten. Dies ist relativ einfach formuliert, unterliegt jedoch in der Umsetzung einer Gemeindeverwaltung anderen, meist länger währenden Zeithorizonten. Es ist daher die Aufgabe eines Feuerwehrkommandos, rechtzeitig strategische Notwendigkeiten und die daraus resultierenden taktischen und organisatorischen Erfordernisse den Verantwortungsträgern von Alkoven zu präsentieren, sodass eine realpolitische Umsetzung machbar erscheint. Zur Erreichung des Schutzzieles ist unter anderem auch ein regelmäßiger Tausch der Einsatzfahrzeuge notwendig. Im Sinne einer mehrjährigen Weiterentwicklung und Betrachtung darf die jedoch auch eine rasche Umsetzung des neuen Feuerwehrhauses Alkovens nicht außer Acht gelassen werden. All dies sind die zusätzlichen Agenden, die wir immer wieder im Kommando zu bearbeiten haben.

■ BLICK NACH VORNE UND LF-A ERSATZBESCHAFFUNG

Anhand des Grundsatzes eines Regelkreises ist die Lage des Feuerwehrwesens zeitnah neu zu evaluieren und sind aus den Ergebnissen der Analyse die entsprechenden Weiterentwicklungsschritte zu erörtern. Wir werden im Rahmen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit somit auch weiterhin einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung unserer Gemeinde Alkoven leisten. Einer, der bereits in naher Zukunft in die Praxis umgesetzt werden wird, ist die Ersatzbeschaffung des inzwischen in die Jahre gekommenen LF-A auf Mercedes 814 D. Der Grundsatzbeschluss durch die Gemeinde Alkoven bzw. den Gemeinerat ist bereits vorhanden und die Vorplanungen für das neue Fahrzeug sind im Gange. Bürgermeister Gabriel Schuhmann sicherte der Feuerwehr Alkoven eine Indienststellung beim 2022 in Alkoven stattfindenden Bezirks-Feuerwehrjugendlagers zu.

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