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16.05.2018: Sechsstündiger Ölwehr-Donau-Einsatz nach Ölverlust eines Schiffes

Um 06.21 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Alkoven als zuständiger Ölwehr-Donau-Stützpunkt am 16. Mai 2018 zu einem Öleinsatz bzw. zur Unterstützung der Feuerwehren Aschach an der Donau und Landshaag alarmiert. Als Information wurde mitgeteilt, dass aus einem in der Brandstatt in der Gemeinde Pupping vor Anker liegenden Passagierschiff Treibstoff (Heizöl) austritt.
Knapp 20 Mann fanden sich in der Folge im Feuerwehrhaus ein. Wie vorgesehen machte sich das Kranfahrzeug mit dem Ölwehr-Equipment direkt auf den Weg nach Pupping. Das im Bootshaus (alter Bauhof) stationierte Arbeitsboot wurde im Bereich der Donauauffahrt Alkoven zu Wasser gebracht und machte sich am Wasserweg auf zur Einsatzstelle. Dabei wurden bereits erste Erkundungen in Hinblick auf Ölverunreinigungen in diesem Staubereich durchgeführt.

Öl im Kehrwasser eines Schiffes

Die Lage vor Ort zeigte einen Ölfilm mit teilweiser Rotfärbung des Wassers im Kehrwasser des Passagierschiffes, ein Austritt aus dem Schiff wurde im Laufe des Tages bestätigt. Keine der Alarmsensoren des erst zwei Jahre jungen Schiffes, das gegen 05.30 Uhr in der Brandstatt angelegt hatte, hatte angeschlagen. In der Zwischenzeit wurden über die Landeswarnzentrale nach und nach auch Feuerwehren im Bereich von Linz, Asten, Enns und Luftenberg in Bewegung gesetzt, um Maßnahmen gegen den Schleierölmfilm zu setzen.

Erste Maßnahmen

Als erste Maßnahmen wurde im Bereich des Schiffes Ölvlies ausgelegt, um die weitere Ausbreitung des Öls einzudämmen. Das Setzen von Ölsperren-Schlängelleitungen war aufgrund der weiten Verteilung im oberen Kraftwerksbereich (also vom Kraftwerk Ottensheim stromaufwärts) als nicht zweckdienlich beurteilt worden. Dies wurde in weiterer Folge auch vom Landeshydrologen bestätigt, da die Feuerwehr Alkoven im Bereich der Donauauffahrt Alkoven im Zuge der weiteren Erkundungen in Erwägung gezogen hatte. Aufgrund der Flusskrümmung sammelt sich Öl nämlich genau in der Uferzone im Bereich von Alkoven. Nach den weiteren Erkundungen wurden bis zum Kraftwerk Ottensheim-Wilhering nochmals zwei 30 m Ölvliesschlangen ausgelegt.

Ölsee in der Schleuse

Die Besatzung des Lastfahrzeuges führte auch eine Erkundung im Kraftwerksbereich durch. Dabei wurde man auf einen roten Ölsee aufmerksam. Die Schleusenaufsicht hatte bereits veranlasst, dass diese Schleuse für die Schifffahrt geschlossen wird (es stand eine zweite zur Verfügung) und man das nachkommende Öl dort großteils auffängt. Nach Klärung der Behördenzuständigkeiten rückte gegen Mittag schlussendlich ein Saugwagen der Energie AG an, dessen Besatzung mit den Absaugarbeiten begann. Diese werden sich mit Stand mittags des 16. Mai noch eine Weile dahinziehen.

Ente gefangen und gereinigt

Auch eine Ente mit bereits rotem „Ölhals“ wurde im Kraftwerksbereich gesichtet und in weiterer Folge von Mitarbeitern angelockt, eingefangen und gereinigt. Das Tier wurde dann der verständigten Tierrettung übergeben.
Fast ein Dutzend Feuerwehren im Einsatz
Entlang der gesamten, betroffenen Strecke standen fast ein Dutzend Feuerwehren im Einsatz. Erste Ölschlängelleitungen wurden „erst“ in Linz und weiter stromabwärts ausgelegt, um einen Großteil des Teppichs, der laut Medienberichten eine Länge von 30 km erreicht haben soll aufzufangen.  Zuletzt konzentrierte sich der Einsatz rund um das Kraftwerk Asten/Abwinden.

Lange Behördenwege

Als sehr zeitintensiv haben sich die erforderlichen Behördenverständigungen und –auftrage herausgestellt. Diese sind jedoch notwendig in Hinblick auf die zu setzenden Maßnahmen und vor allem aber auch, um die durch Fremdfirmen entstehenden Kosten (beispielsweise Ölsaugwagen) zu decken.
Für die Feuerwehr Alkoven endete der Feuerwehreinsatz nach dem Reinigen der eingesetzten Gerätschaften nach sechs Stunden um 12.29 Uhr, während die Arbeiten stromabwärts per 14.15 Uhr noch weiterhin im Gange waren.

Fotos

Bericht: Hermann Kollinger

Infoaussendung der RIVER SERVICES GmBH

Das von der Reederei River Services GmbH in Basel betriebene Passagierkreuzfahrtschiff „Avalon Passion“ wurde am frühen Morgen durch die Behörden in Brandstatt in Pupping / Österreich gestoppt.
Technische Experten stellen nun fest, dass die Avalon Passion für den Ölteppich verantwortlich war.
Die MS Avalon Passion fuhr von Melk in Richtung Passau auf einem Ölteppich, weshalb Beobachter diesen dem Schiff zuordneten. Der Treibstoffverlust wurde vermutlich durch einen technischen Defekt ausgelöst. Die genaue Ursache wird derzeit von Schifffahrtsexperten genau untersucht.
Die „Avalon Passion“ gehört zu der neusten Generation moderner Flusskreuzfahrtschiffe. 2016 in den Niederlanden nach strengen Vorschriften gebaut, verfügt das Schiff über modernste technische Anlagen, welche, ausgerüstet mit mehreren Sicherheits- und Alarmvorrichtungen, unter anderem auch das Auslaufen von Gasöl verhindern sollen.
Das Schiff bietet Platz für 166 Passagiere und ist mit vorwiegend US Amerikanischen Gästen derzeit unterwegs nach Amsterdam.

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